Am 6. April besuchte uns der ehemalige deutsche Bundestrainer der Ju-Jitsu Mannschaft Stefan Jacobs. Obwohl er mit dem 6. Dan die Möglichkeit hat den Weiss-Roten Gurt zu tragen, bevorzugte der den Schwarzen. Fast dreissig Jiukas folgten der Einladung und freuten sich auf ein spannendes Training.
Das Training startete mit einem intensiven Aufwärmen. Neben muskelaufbauenden Übungen durften auch „akrobatische“ Techniken versucht werden. Alles sah so leicht aus, aber das Nachmachen war viel schwerer als erwartet. Die Falltechnik wurde nicht „trocken“ in Form von Rollen geübt, sondern direkt mit Würfen.
Stefan legte grossen Wert darauf, realistische Techniken zu zeigen. Da nicht im Vornherein klar ist, ob eine Bewegung ein Angriff ist, darf auch nicht unverhältnismässig reagiert werden. Daher wurden alle Techniken so gezeigt, dass einem Angreifer keinen Schaden zugeführt wird. Nicht umsonst heisst Ju-Jitsu die sanfte Kunst. Als erstes musste ein gerader Faustschlag geschickt abgewehrt werden. Als erstes Körper abdrehen und den Schlag am Körper wegführen. Mit einer schnellen Drehung wird der Angreifer im Anschluss auf den Boden geführt und kontrolliert.
Eine weitere Technik zeigte, wie man sich gegen jemanden verteidigt, der einen an den Kragen packt. Auch hier wird nicht sinnlos drein geschlagen, sondern die Kraft des Anderen ausgenutzt und ihn in eine kontrollierte Position zu bringen. Sollte der Andere den Angriff verstärken, kann er aus dieser Position an den Boden geführt werden.
Auch ein Angriff am Boden wurde geübt. Ein einfaches, aber schnelles Körperdrehen und der Gegner liegt in einer ungünstigen Position, wo beispielsweise ein Hebel oder ein Würger angesetzt werden kann. Alles muss natürlich schnell gehen, daher wurden die Techniken viele Male wiederholt, bis sie korrekt sitzten.
Die zwei Stunden vergingen wie im Fluge. Alle waren begeistert von den neu gelernten Techniken. Nochmals herzlichen Dank an Stefan für das abwechslungsreiche Training.
Andreas Wisler