9. April 2017 - Judo: Nachwuchsturnier Wetzikon

Für das diesjährige Nachwuchsturnier (NWT) hatten sich sieben Wettkämpferinnen und Wettkämpfer aus dem JKW angemeldet. Trotz strahlendem Sonnenschein fanden alle den Weg in die Dreifachturnhalle Widum in Wetzikon. Zur grossen Überraschung fand sich plötzlich auch Robert Sellaro mit seiner Tochter Ophelia ein -- sehr spannend, ein neues Gesicht zu sehen, auch wenn sie nicht für den JKW startete.

Die Kinder wurden in Dreier- oder Viererpools eingeteilt, so dass sie in den meisten Fällen von drei Kämpfen profitieren konnten.

Den Anfang machten Sanaa Faresse und Jamie Spiegel. Jamie war voller Tatendrang und zeigt auch in seinen Kämpfen einen grossen Kampfgeist. Als noch relativ frischer Judoka beschränkten sich seine Techniken meist auf O-Soto- und O-Uchi-Gari, welche aber teilweise schon gut vorbereitet waren und ihm im zweiten Kampf einen Waza-Ari sowie im ersten ein Shizen Hantai (Kampfrichterentscheid zu seinen Gunsten) eintrug. Einzig im letzten Kampf musste er sich geschlagen geben, so dass er den zweiten Platz erreichte.

Sanaa ging noch relativ zaghaft ans Werk. Prompt wurde sie in ihren ersten beiden Kämpfen zweimal sauber auf den Rücken gelegt, so dass sie mit Ippon geschlagen von der Matte gehen musste. Im dritten Kampf gelang es ihr hingegen, ihren Gegner in den Festhalter zu bekommen, wo er nicht mehr rauskam -- Ippon! Dies resultierte im dritten Rang ihres Pools.
Ophelia wurde von Robert betreut; ihre Kämpfe sah ich nur aus dem Augenwinkel. Sie zeigte starke Wurfvorbereitungen (Tsukuri und Kuzushi) und wurde dafür mit zwei Siegen belohnt. Ihren zweiten Platz hatte sie sich damit mehr als verdient.

Nikolai Bühlmann startete mit einem zähen Kampf, welcher auch nach dem Golden Score (eine Zusatzminute zu den zwei Minuten Kampfzeit) noch untentschieden lag (je ein Waza-Ari). Da sein Gegner noch eine Spur mehr angegriffen hatte, ging der Kampfrichterentscheid an ihn. Im zweiten Kampf gelang es Nikolai nicht, seine Lieblingskombination (Ippon-Seoi-Nage, danach O-Soto-Gari) zum Abschluss zu bringen, und er unterlag. Die Gegner lernen natürlich auch dazu! Da stachelte ihn für den dritten Kampf so richtig an. Das Stichwort hier: entfesselt! Mit zwei gegen null Waza-Ari dominierte er den Kampf und beendete das Turnier somit mit dem dritten Platz.
Salvatore Pizzolante und Benjamin Paul starteten in der Kategorie Schüler B. Salvatore hatte leider nur zwei Kämpfe und wurde bei diesen regelrecht überrannt: er verlor beide mit Ippon gegen O-Soto-Gari. Hier wären eine höhere Angriffsdichte und ein stärkeres Durchsetzungsvermögen wichtig, um zum Sieg zu kommen. So hat es zum dritten Platz gereicht.

Eine interessante Technik konnte bei Benjamin beobachtet werden: gegen Eindrehtechniken wie O-Goshi reagierte er mit Hidari Tai-Otoshi. Dies und seine hohen Angriffskadenz brachten ihm einen Ippon im ersten und einen Kampfrichterentscheid nach Golden Score im zweiten Kampf ein. Im dritten gelang ihm das Kunststück nicht, dort wurde er mit Tani-Otoshi gekontert. Damit war der Pokal unerreichbar geworden, aber der gute zweite Platz das Resultat.

Am Schluss kamen noch unsere Grössten zum Zug, Sebastian Anderegg und Thomas Paul. Thomas' erster Kampf schien einfach zu werden: ein Weissgurt als Gegnerin. Dies entpuppte sich aber als Wirbelsturm, so dass sich Thomas völlig überrascht in einem Festhalter vorfand, aus welchem er nicht mehr herauskam. Auch im zweiten Kampf wurde er geworfen und fand aus dem schwitzkastenartigen Festhalter kein Entkommen. Im dritten Kampf traf er auf einen Gegner, der ihm physisch überlegen war und ihm mit seinem Kragengriff so in Bedrängnis brachte, dass er fast keinen eigenen Wurf anbringen konnte. Daraus resultierte deshalb der dritte Platz.

Sebastian hatte es nicht mehr ganz in die offizielle Wägezeit geschafft. Statt unter Schüler A startete er deshalb in er Kategorie Jugend. Dort gab es keine Gurtbeschränkung, und da die Gegner zwei bis vier Jahre älter waren, vermochte er nicht lang Gegenwehr zu geben. Er konnte sicher Erfahrungen sammeln, aber landete naturgemäss auf dem dritten Platz.

Allgemeine Tips an die Kinder sind sicher: bei Kombinationen den ersten Wurf richtig machen wollen, den Gegner "lesen" und entsprechend reagieren (Wurf nach vorne oder hinten), sowie Eindrehtechniken allgemein. Da diese später im Programm kommen, ist aber nur normal, dass diese noch nicht gleich gut sitzen.

Vielen Dank allen Eltern und Emil Schwyter, welche die Eltern an diesem Tag unterstützt haben und auch die eine oder andere Träne wegwischten!

Andy Deller