4. Februar 2018 - Zürcher Nachwuchsturnier

Schon früh am morgen musste aufstehen, wer gleich zu Beginn der Meisterschaft dabesein wollte. Vom JKW waren das leider nur zwei Kinder: Thomas und Benjamin Paul. Wägen war für sie um 8:30 bzw. 10 Uhr.

Nach einer kurzen Erklärung der neuen Kampfregeln ging es für Thomas auch gleich los, als Erstes gegen einen Blaugurt. Der Kampf war eine Zeit lang ziemlich ausgeglichen, so dass Thomas auch ein paar eigene Techniken anbringen konnte. Leider reichte es nicht für eine Wertung, und als sein Gegner einen gerollten Ippon-Seoi-Nage ansetzte, konnte Thomas dem nichts mehr entgegensetzen und der Kampf war zu Ende. Im zweiten Kampf wurde Thomas kräftig durchgeschüttelt. Das starke Kumi-Kata seines Gegners liess ihm keine Zeit für eigene Ideen, so dass er auch diesen Kampf als mit Ippon verlor. Damit konnte er im Doppel-Ko-System nicht mehr in die vorderen Plätze vorstossen und das Podest erreichen.

Er hatte aber Glück im Unglück und konnte ausserhalb jeglicher Wertung nochmals zwei Kämpfe bestreiten. Beim letzten konnte er einen guten Abschluss erzielen, indem er einen klassischen Ko-Soto-Gari mit anschliessendem Osae-Komi zum Ippon verwertete.

Benjamin hatte als Halborange-Gurt zuerst gegen zwei Grüngurte zu kämpfen. Auch er konnte sich im ersten Kampf relativ gut "metzgen", verlor aber gegen eine Fusstechnik. Im zweiten Kampf wurde er richtig umhergerissen und damit richtig überrannt. Es ist klar, dass die Kumi-Kata wichtig ist, aber dieser Gegner ging nun doch etwas gar stark an den Kampf. Im letzten Kampf schien Benjamins Wille nicht mehr ganz gleich stark, so dass er gegen einen Ippon-Seoi-Nage zu wenig konsequent verteidigte. Dies brachte ihm den dritten Rang und eine Medaille ein, da hier nach dem Pool-System gekämpft wurde.

Der Wettkampf hat gezeigt, dass die Züri-Meisterschaft auf einem anderen Niveau stattfindet als die Züri-Oberländer-Cups. Die beiden Brüder müssen sich deshalb nichts vorwerfen lassen. Sicher ist es aber eine gute Idee, der Kumi-Kata im Training mehr Beachtung zu schenken. Sobald diese dem Gegner aufgezwungen worden ist, kann ein richtig guter Wurf erst stattfinden.

Andy Deller