Nach zahlreichen Freitagen und Samstagen mit spezifischer Prüfungsvorbereitung, war es am Samstag vor dem Samichlaus so weit: die halbjährlichen Prüfungen fanden im Dojo statt.
Nach der Begrüssung der Kinder und Eltern begann Andy Deller mit den Kindern das Einlaufen und ging gleich dazu über, die Standtechniken abzufragen. Für Halbgelb werden drei, für Gelb weitere drei und für Halborange zusätzliche vier Würfe verlangt, alle rechts und links und möglichst aus der Bewegung. Die Begriffe sassen ziemlich gut, aber meistens wurden die Würfe statisch, das heisst ohne vorbereitende Bewegung gezeigt. Eine korrekte Vorbereitung ist aber wichtig, damit der Gegner sauber geworfen werden kann. Die Nervosität dürfte auch seinen Teil dazu beigetragen haben, dass zum Teil rechts und links verwechselt wurden - wobei Kinder im Alter von 6-8 Jahren allgemein Schwierigkeiten damit haben.
Nach den Standtechniken mussten die Kontrolltechniken (Katama-Waza) gezeigt werden. Diese besteht in diesem Stadium aus unterschiedlichen Festhaltern (Osae-Waza), mit welchen der Gegner auf dessen Rücken kontrolliert wird. Diese sassen trotz Nervosität gut, so dass gleich verschiedene Bodenpositionen, z.B. Gegner auf Bauch, Bank- oder Guard-Position (zwischen den Beinen), als Ausgangslage der Osae-Waza an die Reihe kamen. Aus diesen Positionen musste der Partner in die Rückenlage gebracht werden. Je ein Übungskampf (Randori) am Boden und im Stand sowie etwas Theorie rundeten die Prüfung ab.
Nach einer knappen Stunde konnten die Kinder aufatmen und gemeinsam abgrüssen. Auch wenn an einigen Orten Defizite bestanden, konnten alle ihren neuen Gurt entgegennehmen.
Bei den Erwachsenen trat Redouane Laskrouif für die Gelbgurtprüfung an. Der Experte Antonio Sangiovanni fragte ihn kräftig aus, und Redouane kam wegen der vielen Techniken richtig ins Schwitzen. Schlussendlich war aber klar, dass er die Prüfung bestand. Als Nächstes trat Roger Grand für die Grüngurtprüfung an. Anfangs bei den Würfen lief alles glatt, bis Rogers Knie plötzlich wieder nachgab - ein Problem, mit welchem er schon lange kämpft. Drum hiess es erst Mal, Pause zu machen.
Während dieser Pause zeigte Mikel, was er für den Braungurt geübt hatte. Als erstes standen die ersten drei Serien der Nage-No-Kata auf dem Programm. Eine Kata ist ein genau festgelegter Ablauf von Techniken, bei der Nage-No-Kata fünf Serien à drei Würfen. Mikel gelangen diese fast fehlerfrei, so dass er gleich die braun-spezifischen Würfe zeigen konnte. Die meisten davon sind anspruchsvolle Techniken, welche gute Körperbeherrschung und häufig auch eigenes Fallen beinhalten - diese heissen entsprechend Selbstfaller, Opferwürfe bzw. Sutemi-Waza. Danach musste er rund ein Dutzend weitere Würfe aus früheren Gurten, Kombinationen, seine Lieblingstechnik in Varianten sowie Übergänge vom Stand zum Boden zeigen. Am Boden durften natürlich Osae-Waza, Kansetsu-Waza (Hebel) und Shime-Waza (Würger) nicht fehlen sowie unterschiedliche Positionen und Übergänge. Einzig bei den Namen musste Antonio ein paar Mal nachfragen, die Techniken selber wurden astrein ausgeführt.
Leider zeigte sich, dass auch nach der Pause Rogers Knie den Belastungen nicht gewachsen war, so dass er die Prüfung schweren Herzens abbrechen musste.
Die Liste aller bestandenen Prüfungen:
Judo halbgelb
- Ines und Rayan Laroui
Judo gelb
- Eric Harrer
- Gianmarco Erismann
- Sina Knecht
- Benjamin Paul
- Matteo Troisi
- Redouane Laskrouif (Erwachsene)
Judo halborange
- Thomas Paul
Judo braun
- Mikel Steiner (Erwachsene)
Wir gratulieren allen, welche die Prüfung bestanden haben, inklusive ihren Ukes (Partnern), welche viel Zeit geopfert haben. Roger wünschen wir gute Besserung!
Andy Deller
Auch im Ju-Jitsu haben einige Prüfungen stattgefunden. Bei den Kindern hat Denis Nuredin hat seine allererste Prüfung (zum halbgelben Gurt) abgelegt. Entsprechen nervös war er denn auch aber konnte trotz einiger Stolpersteine diese Stufe erklimmen. Fabio La Placa war entsprechend etwas routinierter und konnte mit etwas kühlerem Gemüt eine gute Leistung zeigen welche ihm den Schritt zum Gelbgurt ermöglichte.
Bei den Erwachsenen hat Viviane Bovay eine hervorragende Prüfung zum orangen Gurt präsentiert. Da es kaum etwas zu bemängeln gab, ging die Prüfung schnell, fast zu schnell von statten. Mit ihrer Leistung konnte Viviane nicht nur den Trainer sondern auch die Zuschauer zum Staunen bringen. Ich hoffe, sie haben es genauso genossen wie ich.
Wir gratulieren allen Prüflingen:
Denis Nuredin (halbgelb)
Fabio La Placa (gelb)
Viviane Bovay (orange)
Robert Sellaro